Svendborg (DK), St.Nikolai
1156/1170-90Dendrochronologischer Nachweis von Bauten in Svenborg.
vor 1200Bau der Burg ¥rkil (=Swineburgh?) im Norden von Svendburg zur Überwachung des Sundes.
vor 1220
Möglicherweise Begin des Baus eines Quadratischen Chores mit halbrunder Apsis aus Feldsteinen.
zw.1220 & 40
Bau der Backsteinbasilika im "Lübecker Stil" in den Formen von Altenkrempe und Eutin. Kleine Basilika zu 2-Jochen im gebundenem System.
1229Erste urkundliche Erwähnung des Ortes Swineburgh.
um 1240-50Erhöhung der Wände des westlichen Chores und Einwölbung der Kirche mit Domikalgewölben.
(vor 1234 Lund, 1242 Dom von Ribe, 1247 Sorø Klosterkirche.)
um 1270
Abbruch der romanischen Apsis und Bau eines weiteren aber querrechteckigem Chorjoches mit einer drei Fenster Gruppe im platten Chorschluß.
um 1500
Bau des Quadratischen Westturms und der Sakristei an der Nordwand des östlichen Chorjoches.
1534-36Während der Grafenfehde zerstören die Stadtbewohner die Burg Ørkil, dafür wird die Stadt von Graf Johann Rantzau nach der Schlacht am Øksnebjerg (Ochsenberg) eingenommen und besetzt.
1589Zeichnung und Beschreibung durch Jacob Madsen : ...der Turm, ganz aus Backstein, (Affset niden) Sockel? auf beiden Seiten des Chores. Vier große Gewölbe. Im Obergeschoß des Turmes eine Uhr. (Madsen; Visitatsbog, s.190)
1763Bau der barocken Turmspitze.
1892-94Restaurierung der Kirche durch Prof.H.B.Storck. Dabei werden die Fundamentreste der runden Apsis im östlichen Chorjoch entdeckt.
1898Pläne der Kirche von J.Magdahl Nielsen in
"Tegninger af ældre nordisk Architektur"
1972/3 Archäologische Untersuchungen im Bereich der Kirche und des Kirchhofes.
   
Bemerkungen  Quadratischer Chor und runde Apsis schon bald nach 1200 ? Das heute westliche Chorjoch außen ausserordentlich reich gegliedert. Das mittig angeordnete hohe Fensterpaar mit gestaffeltem Gewände wird durch eine Lisene getrennt, die die ganze Chorseitenwand in zwei an der Lisene gespiegelte Hälften teilt. Die Fenster sind umgeben von mehreren Fries Ebenen unter verwendung von Kreuzbögen, Zigzaglinien, waagerechten und senkrechten Rautenbändern und verschiedenen Bändern. Über diesen Schmuckelementen folgt eine leere Zone bis ein durch ein Band abgesetzter einfacher Bogenfries das Dachgesims trägt. Wahrscheinlich wurde der romanische Chor für das etwas jüngere frühgotische Domikalgewölbe aufgestockt. Als Sockel dient eine hohe Feldsteinmauer, in die an der Nordwand ein Gewände-Portal in einer Rechteckblende eingearbeitet ist. Dies soll Ähnlichkeit mit einem Portal der Nikolaikirche in Brandenburg und der Kirche von Sandby auf Lolland haben.
Möglicher weise wurde die Kirche als Feldsteinsaal mit Halbkreisapsis begonnen um dann unter dem Eindruck der deutschen Vorbilder an der Lübecker Bucht in Ziegelstein fortgeführt zu werden. Noch vor der Fertigstellung mag man sich in der Mitte des 13.Jh. dazu entschloßen haben ein moderneres Domikalgewölbe einzubauen und deswegen die Aussenwände zu erhöhen. (Rippen und Schlußsteine im Langhaus erinnern an die Gewölbe im Querhaus von Løgumkloster in Südjütland.) Etwa zur gleichen Zeit hat man auch die Halbkreisapsis durch einen Kastenchor mit im Norden wohl durch die Zisterzienser verbreiteten gestaffelter Dreifenstergruppe ersetzt, dem im Übrigen eine ähnliche Gruppe am Westgiebel des Langhauses entsprach bis der Turm davorgesetzt wurde. Bei allen Fenstern werden oben die radial angeordneten Keilsteine durch eine im Halbkreis gelegte Läuferschicht umgeben. Über den Fenstern im Osten sind "Tonkrüge" eingemauert die vermutlich die Akkustik verbessern sollten.
Die Seitenschiffe haben in den außen glatten Ostmauern Apsisartige Halbkreisnischen.
Vor der Westfassade ein quadratischer Turm.
Das westliche Langhausgewölbe ist etwa 14 Meter hoch. Die Kirche ist etwa 41 Meter lang.



Andere Kirchen:
  Svendborg, Vor Frue Kirke (Marienkirche)
  Heutige Erscheinung: Gotische kreuzförmige Backstein Saalkirche mit Rechteckchor und quadratischem Westturm. Südlicher Anbau am westlichen Langhausjoch.
zw.1200 & 50 Errichtung des romanischen Langhauses einer Saalkirche aus Backstein auf Granitsockel.
1279In einem Gedicht von Niels Heldvad (1564-1634), wird die Gründug der Kirche in die Zeit um 1253-79 verlegt.
1337 Nennung der Kirche in einer Urkunde.
vor 1500 Der Kirche wird im Westen etwas versetzt der quadratische Turm vorgesetzt. (Älteste Glocke von 1450)
Um diese Zeit werden wohl auch der Portalvorbau an der Südseite des westlichsten Jochs und eine Sakristei an der Nordseite des Chores errichtet.
1589Zeichnung und Beschreibung durch Jacob Madsen : ...der Turm, ganz aus Backstein. Fünf Gewölbe. Im Obergeschoß des Turmes eine Uhr. Eine Kapelle zur Südseite und eine Kapelle zur Nordseite und ein Chor mit je einer Tür. Im Süden ein Portalvorbau.(Madsen; Visitatsbog, s.192)
1768 Dem Turm wird die oktogonale gestaffelte Doppellaterne aufgesetzt.
1884 Restaurierung der Kirche. (Durch Ove Petersen) Die Sakristei wird abgerissen.
1936 Die Turmspitze wird mit Kupfer Neugedeckt.
1972 Ausgrabungen an der Kirche.
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  Svendborg, Gråbrødredklostret (Franziskanerkloster St.Katharina)
  Heute nicht mehr vorhanden.
1236 Gründung des Franziskanerklosters, durch des Königs Senechal Astrad Frakki.
Bei der Fundamentlegung auf dem eigentlich nicht sehr geeigneten Baugrund wurden auch ältere Hölzer (1198d und 1207d) verwendet, die möglicherweise von einer früheren Bebauung des Geländes stammen. Versuche die Fundamentierungsprobleme zu lösen dauerten mindestens bis 1240d.
1267Der Bau ist vermutlich im Wesentlichem fertiggestellt als der Bischof von Odense dem Konvent das Land zwischen dem Klostergelände und der Straße zum Fischmarkt schenkt.
1361 Ein Neubau der Kirche wird von Bischof Niels von Odense geweiht.
1388 Niels Finsen stiftet zusammen mit anderen Adeligen einen Altar.
1530 Der König übergibt das Kloster nach der Reformation der Stadt zur Nutzung.
1586 Im Nordflügel der Klausur wird von der Adeligen Frau Helvig Hardenberg ein Hospital eingerichtet.
1740 Die im Westflügel der Klausur seit der Reformation bestehende Lateinschule wird durch eine allgemeine Stadtschule ersetzt.
1828 Zeichnungen und Pläne der Kirche von C.F.Thorin.
Die Kirche erscheint als zweischiffige gotische Hallenkirche mit fünf Jochen im Langhaus und einem langgezogenem Kastenchor. Zumindest an der südlichen Außenmauer scheinen sich im Osten romanische Fenster erhalten zu haben. Im Norden schloßen sich die Klausurbauten mit einem Kreuzgang um einen längstrechteckigem Hof an.
1828 Die Klosterkirche wird abgerissen (Die Nordmauer der Kirche bleibt z.T. bis 1860 erhalten).
1953 Ausgrabungen
1975/78 Ausgrabungen
1977-80 Ausgrabungen im Klosterhof.
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  Svendborg, Sankt Jørgensgården (St.Georgshospital)
um 1150 Holzbauten auf dem Gelände; Mögliche Vorläufer der späteren Bauten?
nach 1250 Begin des Umbaus zu einer Backsteinkirche.
1291 Erste Erwähnung des Leprahospitals St.Jürgen.
bis um 1300 Zunächst Anbau Des dreiseitigen (5/8?) Backsteinchores an die alte Holzkirche im Osten, danach wird das Holzlanghaus durch ein zweijochiges? aus Ziegeln ersetzt.
um 1350 Das Langhaus der Kirche wird nach Westen verlängert (um 2 Joche?).
vor 1400 Anbau einer Kapelle südlich am Langhaus und Fertigstellung? eines Portals.
bis 1500 Bau eines Westturmes.
1589Zeichnung und Beschreibung durch Jacob Madsen : .... (Madsen; Visitatsbog, s.201)