1168 | Waldemar I. König von Dänemark und Absalon Bischof von Roskilde erobern Rügen und beginnen mit dessen Christianisierung. |
Zu dieser Zeit beherschte Jaromir I. das
Volk der Ranen, dessen Machbereich sich von der Insel im Norden bis zur
Recknitz im Westen, der Trebel im Süden und bis in die Nähe von
Demmin im Osten erstreckte. Die Dänen landen zunächst in Schaprode im
Westen der Insel und marschieren dann nach Norden um die Tempelfestung
Arkona von der Landseite aus anzugreifen. Die mit den Dänen verbündeten
Fürsten von Pommern und Mecklenburg als Untertanen Heinrich des Löwen des
Herzogs von Sachsen rückten gleichzeitig von Süden gegen die Insel vor und
besetzten zunächst das ebenfalls von den Ranen beherschte Festland. Nach der Eroberung von Arkona und der Zerstörung des Tempels und des Standbildes des slawischen Gottes Swantewit segelten die Dänen mit ihrer Flotte entlang der Ostküste zu der Tempelburg bei Garz. nach kurzen Verhandlungen unterwerfen sich die Ranen den Dänen ohne den Kampf wieder aufzunehmen. | |
In der Umgebung von Garz soll Bischof
Absalom von Roskilde noch 1168 drei Kirchen gegründet haben. Dies könnten
die Vorläufer der Kirchen von Garz, Poseritz und Swantow sein. Insgesamt
heißt es das Bischof Absalom noch am Tage nach der Eroberung von Rügen
zwölf Begräbnissplätze christlich weihen konnte. Es wird vermutet das
dies Standorte von Kirchen wurden, genau zuweisen ließen sich die späteren
Kirchenbauten bisherr jedoch nicht. | |
Als die ältesten Kirchengründungen nimmt man heute an wurden jeweils in oder bei den alten Tempelburgen von Arkona und Garz neue Kirchen erbaut. Möglicherweise noch aus Holz und unter Verwendung älterer Teile aus den abgebrochenen Tempeln um schnell eine christliche Umwidmung der ehemals heidnischen Zentren zu erreichen und zumindest Symbolisch den Sieg des Christentums zu dokumentieren. Schon 1163 waren einige Fürsten der Ranen bei der Gründung des Lübecker Doms anwesend. Wenn auch nicht getauft, so waren vielleicht einige dem Christentum zumindest freundlich gesonnen. Fürst Jaromir I. scheint recht früh eine Kirche oder Burgkapelle in seinem Hauptsitz, der Burg auf dem Rugard bei Bergen, errichtet zu haben. Vielleicht gab es hier sogar schon vor 1168 christliche Aktivitäten. | |
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Bergen, Marienkirche, Rügen | |
um 1180 | Fürst Jaromir I. beginnt mit dem Bau einer Hofkapelle in dem damaligen Gatmund nahe dem Burgwall Rugard. |
1193 | Benediktinernonnen ziehen in die Kirche ein, (mindestens Chor, Querhaus und Westbau) |
bis um 1200 | Kreuzförmige Pfeilerbasilika aus Backstein mit drei Apsiden im Osten. Im Westen zweigeschossiger schiffsbreiter Querbau mit drei Jochen. |
1250 | Die Nonnen übernehmen die Zisterzienseregeln |
nach 1300 | Abriß der Nebenapsiden, im Norden ersetzt durch eine Sakristei. Erhöhung der Hauptapsis in polygonaler Form und Erhöhung des basilikalen Langhauses zu einer Stufenhalle unter einem Dach. Errichtung eines quadratischen Mittelturms über dem Wetriegel. |
1314 | Der Ort wird erstmals urkundlich > villa montis < genannt. |
1380 | Einrichtung einer städtischen Pfarrei im Langhaus. |
1445 | Langhaus als gotische Halle nach einem Brand erneuert. |
nach ca.1450 | Bau der Kapellen am nördlichen Seitenschiff. |
1613 | Bergen erhält das Stadtrecht. |
1845/46 | Erneuerung des Turmhelms nach älteren Vorbildern. |
1896 - 1902 | Umfassende Restaurierung unter Ernst v. Haselberg. |
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Altenkirchen, Rügen, Wittow | |
um 1200? | Baubeginn der Turm- und Querhauslosen Pfeilerbasilika aus Backstein. Langhaus ursprünglich nur vier Joche lang mit zugesetzten Arkaden. |
14.Jh. | Bau der Seitenschiffe und Verlängerung um zwei Joche nach Westen. Die Obergadenfenster werden zugesetzt und über alle Schiffe kommt ein gemeinsames Satteldach. |
1966 - 69 | Restaurierung. |
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Schaprode, Rügen | |
vor 1250 | Errichtung des Chores mit Apsis sowie der Ostwand eines 3-schiffigen romanischen Langhauses mit Nebenapsiden. |
um 1400 | Bau des vierjöchigen Saals anstatt des begonnenen Langhauses. |
1668 | Aufsetzen des hölzernen Glockentürmchens am Westende. |
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Sagard, Rügen, Jasmund | |
Anf. 13.Jh. | Bau einer romanischen Saalkirche. Die Langhauswände und der westliche Teil des Triumphbogens haben sich erhalten. |
um 1400 | Aus dem Material des romanischen Chores wird ein neuer Chor errichtet. |
bis 1500 | Das Langhaus wird ausgebaut und im Norden ein Seitenschiff angebaut, sowie im Süden eine Kapelle. |
Nach der Vollendung des Turmes wird das Langhaus eingewölbt. | |
1786 | Die Kapelle im Süden wird um zwei kreuzrippengewölbte Joche erweitert. |