- zurück - - Inhalt - - weiter -

Quellen zu Reinfeld

Beiträge in Schriftreihen:

Karten und Darstellungen:


Abschriften und Auszüge aus Urkunden und Quellen



Text der Beschreibung zum Reinfelder Tiergarten:

Dieß ist der abriß des Thiergarten in der
Abbedei zum Reinfelde so darselbst Anno 95 angerichtett
und folgens Anno 96. de 8. Januarij durch beider Erbazn
Stätte alß Lübeck und Hamburg herrn vorördneten
in aügenschein genommen.

Und ist ein Jederorts durch das A.B.C.
verzeichnett Zubefinden als folget

Durch Hansen Fresan......?(Lübecker Waffenmeister)

(Von Hans Frese, "artolereymeister" auf "Haus Bergedorf" stammen auch zwei Karten von Bergedorf. Eine einfarbige vom 16.Okt.1593, und eine farbige, welche sich heute im Hamburger Staatsarchiv befindet, bezeichnet als "Abriß der Gegend um Bergedorf von 1598".)
Ein Daniel Frese (geb. in Ditmarschen, gest. 1611 in Lüneburg, Maler und Kartograph) wirkte beim Städteatlas "Theatrium Urbium" von Braun und Hogenberg mit. Er fertigte wohl den Plan von Bardowiek (1585/88 Bd.5, Taf.44) an und schuf 1588 zusammen mit Heinrich Rantzau eine zweite Abbildung von Hamburg mit Wandsbek (Bd.4, Taf.36). Ebendso stammt die Tafel von Heide (1596) und von Meldorf (1598) von ihm. Für Heinrich Rantzau schuf Daniel Frese die gemalte Version der Stammtafel der Rantzaus mit ihrer bekannten Randleiste, auf der fünfzig Bauten der Familie Rantzau abbgebildet sind. Die Tafel gemalt nach einem Stich von Hogenberg von 1585/7 befindet sich heute auf Schloß Krengerup auf Fünen in Dänemark. In Hamburg hat er 1566-68 an der farbigen Fassung für die neue Turmfassade von St.Katharinen gearbeitet und ein Gemälde an einem der Pfeiler geschaffen.


Text eines Protokolls von 1620,

der Aussage des damals etwa 80 jährigen Timme Wedel aus Ratzbek zum Reinfelder Kloster (ursprünglich bei Hartungh, zitiert bei Hansen S.173):

"es sind im Kloster bei zwanzig Mönche gewesen; sie haben des Nachts angefangen umb zwei Uhren, ihren Gottesdienst zu verrichten und daß hatte gewehrt bis vier Uhren gegen den Morgen. Sie haben ihren Gottesdienst gehabt in itziger Kirchen. Aber keiner von den Hausleuten hat zu ihr gehen mögen, die haben eine andere kleinere Kirche gehabt östlich auf'( de)m Platze, da itzo der Prun stehet, da haben die zur Kirche gehen müssen."

 

Regeln für den Amtschirurgen und die Hebamme, von 1684

Dienstreglement des Amtschirurgen Jacob Radeleff, bei dessen Einstellung 1648 für das Amt Reinfeld:

  1. Er soll seine Patienten fleißig versorgen und für sie da sein.
  2. Für Aderlassen, Purgieren, natürlich auch Balbieren, sowie für Brechpulver, Schweißpulver etc. wird eine genaue taxe festgesetzt.
  3. Er darf keinen schwangeren oder verdächtigen Frauenspersonen abtreibende Mittel geben.
  4. Bei Brüchen, Wunden, Verrenkungen, Geschwür, Brand und dergleichen hat er seine verabreichten Medikament genau anzugeben und alle halbe Jahr das Verzeichnis zur Nachprüfung mit genommenen Preisen einzureichen.
  5. Über alle Patienten soll er Buch führen.
  6. Bei epidemischem Fieber, Brustseuche, Ruhr etc. stellt die Obrigkeit die Medikamente, die gratis abzugeben sind.
  7. In solchen Fällen ist dem Leibmedicus in Plön wöchentlich 2mal zu berichten und sein Rat einzuholen.
  8. Auch wenn nichts Besonderes vorliegt, ist jede Woche ein Bericht einzusenden.
  9. Es ist dem Feldscher erlaubt, auch in Dörfern außerhalb des Plöner Gebiets Hilfe zu leisten, wenn er Zeit dazu hat und keine Ansteckungsgefahr besteht.
  10. Verreisen darf er nur, wenn er offiziellen Urlaub hat und seine Patienten außer Gefahr sind.

Für eine Hebamme galten folgende Instruktionen:

  1. Sie soll eine fromme, ehrbare, sittsame und gottesfürchtige Frau sein und ihr Werk mit Gebet beginnen.
  2. Sie soll in mittleren Jahren stehen, nicht zu alt und nicht zu jung.
  3. Sie soll vernünftig, munter und etwas beredt sein, damit sie ihren Patientinnin "einen lustigen Mut und gute Hoffnung" macht.
  4. Sie muß gesunde frische Arme und lange schmale weiche Hände und Finger haben, auch mit der linken Hand neben der rechten geschickt sein.
  5. Sie muß selber Kinder haben und Erfahrung mit Entbindungen, Totgeburten, Abortus etc.
  6. Sie muß gute Wissenschaft haben, Zeit und Stunde der Geburt recht zu erkennen, auch mit Mutterkrankheiten Bescheid wissen.
  7. Ebenso, den Nabel einzubinden.
  8. Vor ihrer Anstellung soll sie vom Hofmedicus, einer erfahrenen Hebamme oder anderen klugen Frau geprüft werden.
  9. Bei der Anstellung ist sie zu vereidigen.
  10. Darin muß sie sich verpflichten, hoch und niedrig mit gleicher Treue und Vorsicht beizustehen.
  11. Vor, bei und nach der Geburt soll sie sich so verhalten, wie sie es vor Gott und Menschen verantworten kann.
  12. Wenn sie etwa aus Haß oder Neid nicht richtig hilft oder gar schadet, soll sie bei Leib und Leben gestraft werden.
  13. Sie muß verschwiegen sein und und nichts von dem, was sie sieht und hört, austragen.
  14. Wenn eine schwangere Frau von auswärts kommt, ist diese anzumelden.
  15. Wenn sie erfährt, daß es mit einer unverheirateten "nicht richtig" ist, soll sie es insgeheim melden.
  16. Weder Frauen noch Ledigen darf sie abtreibende Mittel geben.
  17. Verreisen darf sie nur mit Urlaub, wenn nichts vorliegt.
  18. Im Falle der Not darf sie die Nottaufe geben und soll deswegen von einem Prediger angewiesen werden.

Dazu sei erwähnt, daß 1701 ein Mädchen aus Stocksee, welches ihr Kind umgebracht hatte, auf dem Plöner Markt enthauptet wurde.

Traugott Schulze und Gerd Stolz, "Die Herzogszeit in Plön 1564-1761", Seiten 48-50.


Die Siegel des Klosters

1240, Siegel des Abtes Bernhardus.Umzeichnung des Siegels bei Wolters.
1270, Siegel des Abtes Heinrich.Umzeichnung des Siegels bei Wolters. (und Zunk Seite 19)
1299, Siegel des Abtes Johannes.Umzeichnung des Siegels bei Wolters.
1343, Siegel des Reinfelder Abtes. Abbildung des ovalen Siegels bei Reumann.
1343, Siegel des Reinfelder Convents.Umzeichnung des runden Siegels bei Wolters und Abbildung bei Reumann.
1433, Siegel des Abtes Friedrich.Umzeichnung des Siegels bei Wolters.
1456, Siegel des Abtes Hildebrandus.Umzeichnung des Siegels bei Wolters.


Bedeutende Bauten in Reinfeld


  - oben -  
- zurück - - Inhalt - - weiter -